Corona wird zäh. Ich habe keine Lust mehr darauf. Aber wie es scheint, geht es jetzt erst richtig los.
Ich sitze zuhause in Quarantäne und warte auf das Ergebnis meines Coronatests. Ein bisschen Erkältung im Hotspot-Landkreis Esslingen wird zur Geduldsprobe. Ringsum steigt die Nervosität. Das Infektionsgeschehen ist diffus. Einige Reiserückkehrer haben ihre Familien angesteckt. Im Paketzentrum Köngen gibt es massig Infizierte, in vielen Fällen Flüchtlinge. Die haben es in den engen Flüchtlingsunterkünften weitergetragen, ebenso dann ihre Kinder in den Schulen und Kitas. Daneben feiern viele junge Menschen immer noch sorglos Parties.
Die Begrenzungen kommen langsam, aber jetzt kommen sie doch. Private Feiern werden eingeschrumpft. Im öffentlichen Raum gilt Masken-Pflicht, wo immer es enger zugeht. Veranstaltungen werden auf den Prüfstand gestellt. Beherbergungen sind für Menschen aus Hotspots tabu.
Ich schaue aus dem Fenster in die herbstliche Sonne. Meine Gedanken wandern zu den nächsten Tagen und Wochen. So vieles haben wir mühsam geplant, um endlich wieder Begegnung zu ermöglichen. Ein Fortbildungswochenende für unsere Geistlichen Beirätinnen und Mitarbeiterinnen der Frauenkirchen. Klostertage für Frauen in den Herbstferien. Ein Wochenende unseres Diözesanvorstands am Bodensee. Alles Schall und Rauch? Alle Mühe erneut vergeblich, alle umständlichen Planungen und Sicherheitsvorkehrungen umsonst, aller guter Wille an die Wand gefahren? Noch weiß ich es nicht sicher. Aber ich ahne, dass es eng wird, und spüre Taubheit in mir.
Wie ein zäher Nebel legt sich Corona über die zurückgewonnene Normalität. Bremst aus. Behindert alle Pläne. Schleicht sich in unseren Herbst und Winter und lässt sich auch durch noch so viel Lüften nicht loswerden.
Ich bin sauer. Und traurig. Und fühle mich ohnmächtig.
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